Kleine Zeitung
Ausgabe Steiermark am 21.03.2013 von Ernst Kittinger
Seit 25 Jahren führen Elfriede und Karl Lebenbauer ihr Vollwert- Haubenlokal in Wien. Auch der Bundespräsident weiß das zu schätzen.
Zwischen Burgtheater, Börse und Graben in der Wiener Innenstadt befindet sich eine umkämpfte Gastronomie-Meile. Rund 20 Restaurants haben dort in den letzten Jahren eröffnet und wieder geschlossen. Einer hat alle Wirren unbeschadet überstanden: der "Lebenbauer" in der Teinfaltstraße. Seit genau 25 Jahren gibt es das Vollwert-Restaurant, in dem die gebürtigen Ost-steirer Elfriede und Karl Lebenbauer exquisite Gaumenfreuden auf die Teller zaubern.
Die Lebenbauers kochen zwar gesund, haben sich aber primär dem Genuss verschrieben. "Wir sind ein Gourmetbetrieb. Mit Strickpullover-Atmosphäre haben wir nichts am Hut", betont Karl Lebenbauer, der einst als Geschäftsführer eines Hartberger Bio-Restaurants Erfahrung sammelte. Demgemäß gibt es neben der sensationellen Getreide- und Gemüseküche in dem Haubenlokal auch eine gut sortierte Auswahl erlesener Weine.
Gemeinsam mit seiner Frau, einer gelernten Physiotherapeutin, legt der Gastronom Wert auf Frische und Einfallsreichtum. Da die Speisekarte täglich neu geschrieben wird, serviert man 300 neue Gerichte pro Jahr - eine nicht ganz einfache Kreativleistung.
Den Gästen freilich gefällt's: Von Bundespräsident Heinz Fischer über Bundeskanzler Werner Faymann und andere Top-Politiker bis hin zu Anwälten, Burgschauspielern und Professoren der nahen Wiener Universität reicht die illustre Gästeschar.
Die Lebenbauers freuen sich besonders über steirische Gäste in ihrer Wiener Enklave. Und für Menschen mit Lebensmittel-Unverträglichkeiten werden gerne Spezialitäten gereicht. Kraft holen sich die Workaholics in der Familie - die achtjährige Tochter Violetta, als Baby aus Äthiopien adoptiert, ist der Mittelpunkt. Deshalb haben die Lebenbauers am Wochenende geschlossen und lehnen auch die Übernahme weiterer Lokale ab. "Obwohl sich in meinem Büro rund 30 Übernahmeangebote stapeln", wie der Chef stolz erzählt.